Purpurne Schönheit - Die Wald-Zyklame
Wer im Hochsommer in kalkreichen Edellaub- und Föhrenwäldern Erholung und Schatten sucht, hat gute Chancen, einem eigentümlichen Blümlein zu begegnen.
Die Wald-Zyklame präsentiert nahe dem Waldboden ihre purpurnen, nickenden Blüten, die durch die zurückgeschlagenen Blütenblätter unverwechselbar sind. Nicht nur Naturfreunde fliegen drauf, sondern auch Hummeln, die für die Bestäubung des Blümleins sorgen. Doch die hochsommerlichen Wälder bieten noch andere Attraktionen, etwa die Blüten der lianenförmig wachsenden Gewöhnlichen Waldrebe oder - mit etwas Glück - einen vorbeibrummenden Hirschkäfer. Viele Gründe jedenfalls, einen Waldspaziergang im Naturpark zu wagen!
Zum Saufuttern
Die Wald-Zyklame wird auch Alpenveilchen genannt. Die zurückgeschlagenen, zarten Blütenblätter der Zyklame können schon ein wenig an Veilchen erinnern, doch der Name täuscht. Die Zyklame ist nämlich kein Veilchen, sondern gehört zur Familie der Primelgewächse, auch wenn sie den verwandten Primelarten äußerlich nur entfernt ähnelt. Andere Bezeichnungen wie „Erdscheibe“ oder „Erdbrot“ beziehen sich auf die Knolle. Diese ist rund und stark giftig – für den Menschen jedenfalls, den (Wild-)Schweinen scheint die Knolle jedoch zu schmecken. Davon zeugt ein anderer gebräuchlicher Name: „Saubrötchen“!
Unterseite unverwechselbar
Die herz- bis nierenförmigen, ledrigen Laubblätter der Wald-Zyklame ähneln in der Form denen der ebenfalls in Wäldern wachsenden Haselwurz. Ein Blick auf die Blattunterseite macht die Unterscheidung jedoch einfach, denn die Zyklamenblätter sind unterseits dunkelpurpurn, während die der Haselwurz grün sind. Außerdem sind die Zyklamenblätter oberseits mit weißlichen Flecken versehen!
TIPP: Auch wenn Sie es sonst vermeiden, bei der Wald-Zyklame sollten Sie jedenfalls in die Knie gehen! Dann können Sie nämlich an der stark duftenden Blüte riechen und ihre charakteristische Form auch gleich genauer begutachten.