Die Marillenblüte steht ins Haus!
Wenn gegen Ende des Vorfrühlings die Umgebung in ein zart duftendes, weiß-rosa Blütenmeer getaucht wird, dann ist die Zeit der Marillenblüte – ein Ereignis, dass man erlebt haben muss!
Hoffen wir in den nächsten Wochen auf warmes, trockenes Blühwetter, dann können die Bienen und Hummeln fleißig ihren Beitrag zu einer reichen Marillenernte am Beginn des Spätsommers leisten. Bewundern und beschnuppern Sie das Marillenblütenmeer in den Naturparken!
Hosen runter!
Keine Sorge, Sie sollen sich jetzt nicht entblättern, das übernehmen gegen Ende des Vorfrühlings die Marillenblüten! Die Kelchblätter, das sind jene, die die Blüte im Knospenstadium fest umhüllen, nennt man umgangssprachlich auch „Hosen“. Daher kann man mit Fug und Recht behaupten, die Marillenblüten lassen die Hosen runter, den genau das passiert, wenn die Knospen aufspringen, die Kelchblätter biegen sich nach unten und die Blüte kann erscheinen. Bei der Marille sind die Kelchblätter übrigens meist kräftig dunkelrosa, was der sonst meist weißen (manchmal blassrosa) Blüte einen deutlichen Rosa-Touch verleiht.
Ein kurzes Vergnügen
Je nach Witterungsverlauf des ausgehenden Winters und Vorfrühlings zeigen sich die ersten Marillenblüten Mitte bis Ende März. Anfang April, meist rund um Ostern, kann man die Marillenbäume dann in ihrer ganzen Blütenpracht bestaunen. Doch das Blühvergnügen hält nur kurz an, nach wenigen Tagen ist es auch schon wieder vorbei. Es kann übrigens sein, dass sich unter die Marillen auch schon die eine oder andere Vogelkirsche mischt, denn auch diese beginnen im April zu blühen. Wie man Sie voneinander unterscheiden kann: Die Kirschenblüte ist weiß, lang gestielt und steht in Büscheln zu 2 bis 4 an den Kurztrieben, während die Marillenblüte zwar grundsätzlich auch weiß blüht, aber mit ihren dunkelrosa Kelchblättern meist rosa angehaucht erscheint und außerdem kaum gestielt (max. 5 mm) sowie meist einzeln angeordnet ist.
Hauptsache warm
Die Marille hat’s gerne kuschelig warm und wird insbesondere in Mittelmeerstaaten wie Italien und Spanien angebaut. In Österreich findet sie zum Beispiel in der in der Wachau bestens geeignete Standortbedingungen. Die allseits bekannte „Wachauer Marille“ ist übrigens keine Sortenbezeichnung sondern eine bereits 1995 von der EU eingeführte „geschützte Ursprungsbezeichnung“. Für die Marillenblüte bleibt zu hoffen, dass während der Blütezeit keine Fröste auftreten, denn dann sind die empfindlichen Marillenblüten schnell erfroren.