Die Fünf-Cent-Schönheit Petergstamm
Um die gelb leuchtenden Blüten der Aurikel in Natura zu sehen, müssen Sie sich ein wenig anstrengen!
Diese Schönheit wächst nämlich am liebsten auf Kalk-Felsen und in alpinen Urwiesen. Aber ein Ausflug in einen der Naturparke macht sich bezahlt, denn die größte Primel-Art der Alpen bezaubert durch ihre gelb-leuchtenden Blüten und die charakteristischen Blätter. Erwandern und erklettern auch Sie sich einige davon!
Gelbe Blütenpracht
Die schillernd-gelben Blüten der Aurikel leuchten in tieferen Lagen bereits ab März von den Felsen. Zu dieser Zeit können Sie noch die letzten Blüten einer nahe Verwandten, der Erd-Primel, sehen, die den Wiesen und Wäldern im Vorfrühling die ersten gelben Farbtupfer schenkt. In den höheren Lagen der Berge erscheinen die Aurikel-Blüten erst, wenn der Schnee schmilzt und unten im Tal bereits der Sommer Einzug hält.
Bin ganz Ohr
Neben den leuchtend-gelben Blüten ist die Aurikel vor allem anhand seiner auffälligen immergrünen Blätter zu erkennen. Ähnlich einem Kaktus können die dicken, fleischigen Blätter Wasser speichern. Darüber hinaus sind sie von einer Wachsschicht überzogen, die sie vor Sonneneinstrahlung schützt und die Verdunstung vermindert. Eine optimale Anpassung, wenn man das ganze Jahr auf trockenen Kalkfelsen in der Sonne schmort. Sowohl der botanische Name Primula auricula als auch der deutsche Name Aurikel verweisen auf die charakteristische Blattform, die an Ohren erinnern. „Auricula“ heißt so viel wie „Öhrchen“.
Nomen est omen
Die Aurikel gehört zur Verwandtschaft der Schlüsselblumen, die auch Primeln genannt werden. Der Name kommt vom lateinischen „primus“ und bedeutet „die Erste“. Und dies scheint für diese Gattung passend zu sein, denn alle heimischen Arten blühen relativ früh im Jahr. Aurikel ist aber nur einer der Namen, der für diese Pflanze gebräuchlich ist. Im Volksmund ist sie auch unter Namen wie „Petergstamm“, „Zolidsch“ oder „Solanitsch“ benannt.
Die Kupfer-Zierde in ihrer Börse
Sie werden es nicht glauben, aber auch Sie tragen die Aurikel ab und zu mit sich herum, und das ganz ohne Topf und Erde! Wie das geht? Um das zu beantworten reicht ein genauerer Blick in die Brieftasche, denn Kalkfelsen und Kupfermünzen haben mitunter eine Gemeinsamkeit. Die Blüten der Aurikel zieren nämlich die Rückseite der österreichischen 5-Cent-Münze.