Die azurblaue Blütenpracht des Schwalbenwurz-Enzians
Anders als einige seiner Verwandten, hat es der Schwalbenwurz-Enzian mit der Blüte nicht besonders eilig.
Die azurblauen Enzianglocken blühen erst im Spätsommer. Dann, wenn in der heimischen Flora nur noch wenige Blüten zu bestaunen sind, etwa die der Herbst-Zeitlosen. Die bis zu fünf cm langen, glockenförmigen Blüten werden nicht nur gern von BlumenfreundInnen, sondern auch von Hummeln und Bienen besucht. Lassen auch Sie sich vom Schwalbenwurz-Enzian in einen der Naturparke locken und laden Sie Ihre ‚Blüten-Akkus‘ vor der kalten Jahreszeit noch einmal auf.
Das Kreuz mit den Blättern
Auch ohne Blüten ist der Schwalbenwurz-Enzian an seinen typischen Laubblättern gut erkennbar. Diese haben meist 5 markante Blattnerven und sind gegenständig angeordnet, das heißt, jeweils zwei Blätter sitzen einander gegenüber. An sonnigen Stellen stehen die Laubblattpaare jeweils rechtwinkelig zum nächsten - von oben betrachtet ergibt das die Form eines Kreuzes. Wenn die Pflanze aber an schattigen Stellen wächst, ordnen sich die Blätter nicht kreuzförmig an, sondern stehen in zwei Reihen.
Der Name täuscht
Mit den beliebten Vögeln hat der Schwalbenwurz-Enzian nämlich nichts zu tun. Der seltsame Name bezieht sich auf die Ähnlichkeit mit der weiß blühenden Schwalbenwurz, deren Blätter ebenfalls kreuzgegenständig angeordnet sind.
Ein Allrounder
Den Schwalbenwurz-Enzian gedeiht an unterschiedlichen Standorten. Er besiedelt Wälder und Waldschläge, Hochstaudenfluren und ist oft in feuchten Wiesen und Weiderasen zu finden. Auch bei der Höhenverbreitung scheint die bis zu einem Meter hohe Enzian-Art nicht wählerisch und kommt von Tallagen bis in die Hochgebirgslagen - etwa zwischen Latschenkiefern – vor. Man könnte ihn deshalb getrost als Allrounder bezeichnen.