Der Türkenbund ist Schwarm der Schwärmer
Eine der spektakulärsten und aufgrund der charakteristischen Blüte wohl auch bekanntesten Blumen des Frühsommers ist der Türkenbund.
Die Schönheit wird bis zu einem Meter hoch und kann bis zu 20 der rosa bis fleischig-roten Blüten tragen. Von diesen lassen sich nicht nur Falterarten anlocken, sondern auch Menschen mit Hang zu Natur und Fotographie. Also Fotoapparat einpacken, einen Naturpark erwandern und in naturnahen Wäldern, an Waldrändern sowie in Hochstaudenfluren die Augen offenhalten! Aber wundern Sie sich nicht, wenn Ihnen ein „Kolibri“ vor die Linse fliegt…
Den Turban aufgesetzt
Als wissenschaftlichen Namen trägt der Türkenbund den Namen Lilium martagon. Das kommt vom türkischen martagan, das die Form eines speziellen Turbans bezeichnet. Die zurückgeschlagenen Blüten dieser Lilienart erinnern nämlich an diese Kopfbedeckung orientalischer Herkunft. Auch die deutsche Bezeichnung Türkenbund leitet sich wahrscheinlich davon ab. Im Volksmund ist zudem der Name „Goldapfel“ verbreitet, da die artischockenartige Schuppenzwiebel goldgelb gefärbt ist.
„Kolibri-Tankmanöver" im Flug
Manche Falter und Pflanzenarten haben sich dabei im Laufe ihrer Entwicklungsgeschichte besonders stark aufeinander eingestellt. So sind bei der Türkenbund-Lilie die Blütenblätter zurückgeschlagen, hängend und durch einen öligen Überzug so glatt, dass die „normalen“ Schmetterlinge sich nicht halten können. Doch mit einem Kolibri-ähnlichen Schwirrflug und einem langen Rüssel können einige Arten den Nektar trotzdem saugen - ähnlich wie bei einer Betankung in der Luft. Diesen besonderen Flugstil beherrschen Schmetterlingsarten aus der Familie der Schwärmer wie beispielsweise das Taubenschwänzchen.